Linux Einrichtung, Tweaks und Tipps
Um Linux an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen, gibt es viele Möglichkeiten, Einstellungen vorzunehmen. Einige Einstellungen sind jedoch gut versteckt oder nur über die Konsole zu machen.
Außerdem führe ich hier ein paar Standardbefehle auf, die unter Linux immer wieder benötigt werden und die man kennen sollte.
Alle Bilder dieses Artikel finden Sie in der Galerie.
Standard-Befehle unter Linux
chmod
Um eine (z.B. heruntergeladene Datei) ausführbar zu machen, muss man die Dateiflags mit chmod setzen
chmod 755 <Dateiname>
Systemvariablen
Um eine Systemvariable (z.B. PATH) anzuzeigen, kann man sie mit echo an der Konsole ausgeben.
echo $PATH
Um sie zu verändern, kann man mit folgendem Befehl einen neuen Pfad anhängen
export PATH=$PATH:/some/new/path
System aktualisieren und aufräumen
Um das System immer aktuell zu halten und Programme und Systemdateien zu aktualisieren, gibt es verschiedene Befehle.
sudo apt update -y
sudo apt upgrade -y
sudo apt autoremove -y
sudo apt autoclean -y
sudo apt clean -y
Um ein komplettes Systemupdate oder sogar ein Distributions-Update zu machen, stehen folgende Befehle zur Verfügung. Bei dist-upgrade
ist jedoch etwas Vorsicht geboten, da dies auch schon mal schief gehen und in einem kaputten System enden kann.
sudo apt full-upgrade -y
sudo apt dist-upgrade -y
Sollte nach einer Installation etwas nicht richtig funktionieren oder es Fehler wegen fehlender Verweise geben, kann man mit diesem Befehl versuchen, die Abhängigkeiten zu reparieren.
sudo apt install -f -y
Wenn beim Befehl dpkg -i
etwas schief geht, kann man mit diesem Befehl versuchen, fehlende Referenzen etc. zu bereinigen
sudo apt-get upgrade -f
Startmenü-Eintrag manuell erstellen
Wenn man ein Programm manuell installiert hat oder einen Eintrag im Startmenü zu einem beliebigen Programm/Datei erzeugen möchte, kann man dies erreichen, indem man eine Datei im Verzeichnis /home/<Username>/.local/share/applications
anlegt.
Die Datei sollte den Namen <Programm>.desktop
haben und folgende Zeilen beinhalten (hier ein Beispiel für Discord)
[Desktop Entry]
Type=Application
Name=Discord
Comment=Discord Messenger
GenericName=Discord Messenger
StartupNotify=true
Icon=/home/octank/opt/Discord/discord.png
Exec=/home/octank/opt/Discord/Discord
Terminal=false
Categories=Application;Internet
Keywords=Discord;Messenger
StartupWMClass=discord
Kali Linux einrichten
Undercover Modus (Windows-Optik)
Damit Kali-Linux (auf den ersten Blick) nicht von Windows 10 zu unterscheiden ist, kann man den sog. Undercover-Modus einschalten. Dann verhält sich das ganze Betriebsystem wie Windows (auch Pfade werden nicht mehr als /home/user
sondern im Format C:\home\user
angezeigt).
Den Modus schaltet man ganz einfach mit dem Befehl
kali-undercover
ein oder aus.
Windows-Theme für Anwendungen vorgeben
Wenn man ein bestimmtes Windows-Theme aktiviert hat, kann es dennoch vorkommen, dass bestimmte Programme (z.B. Evolution) dieses Theme nicht anwenden, sondern stattdessen ein GTK-Theme aktiviert haben.
Um die Anwendung zu zwingen, in der gewünschten Optik zu starten, kann man dieses in der Aufrufzeile mitgeben (z.B. über die .desktop-Datei oder im Menü über "Anwendung bearbeiten..."
Dazu fügt man vor dem eigentlichen Programmbefehl folgenden Text hinzu (hier soll das windows-10 Theme verwendet werden)
env GTK_THEME=windows-10
Eigene Fonts installieren
Auch, wenn viele Fonts standardmäßig enthalten sind, ist es manchmal erforderlich, eigene Fonts zu installieren. Entweder für das Layout von Texten oder um die Kompatiblität zu Windows zu erhöhen (Texte in Calibri oder SegoeUI etc.)
Dies geht nicht so einfach per Doppelklick, wie in Windows, aber lässt sich mit wenigen Schritten schnell erledigen.
1. Die TTF-Dateien der verschiedenen Schrift(-schnitte) in das Verzeichnis /usr/share/fonts/truetype/<Fontname>
kopieren
2. Die Dateien mit chmod
die korrekten Rechte zuweisen
3. Den FontCache aktualisieren
Im folgenden Snippet werden einige MS-Fonts von /tmp kopiert und installiert
cp *.ttf /usr/share/fonts/truetype/mscorefonts
chmod 644 /usr/share/fonts/truetype/msttcorefonts/tahoma*
fc-cache -f
fc-list
Danach stehen die Fonts in allen Anwendungen (ggfs. nach Neustart des Programms) zur Verfügung
Wallpapers
Es gibt eine Reihe von schönen Hintergrundbildern in Kali. Wenn man aber noch ein paar mehr und richtig schicke installieren möchte, kann man das über folgende Befehle tun
sudo apt install kali-wallpapers-2023
sudo apt install kali-legacy-wallpapers
Danach hat man eine umfangreiche Auswahl an Desktop-Hintergründen.
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Drucker einrichten
Die Einrichtung eines LAN-Druckers ist in Linux leider nicht so einfach, wie in Windows. Dazu müssen erst einmal CUPS installiert und dann über eine Verwaltungsoberfläche eingerichtet werden. Dies geschieht mit folgenden Befehlen:
apt-get install cups cups-client "foomatic-db"
/usr/sbin/adduser root lpadmin
sudo service cups restart
sudo systemctl enable cups
sudo systemctl start cups
Wenn alles geklappt hat, steht unter localhost:631 eine CUPS-Verwaltungsoberfläche zur Verfügung. Diese im Browser öffnen und dort dann die Installation eines Druckers vornehmen.
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PDF-Drucker installieren
Auch einen PDF-Drucker kann man in Linux installieren. So hat man die Möglichkeit, über die Druckfunktion aus jedem Programm heraus ein PDF zu erzeugen.
Dies geht ziemlich einfach über einen Befehl, der automatisch alles installiert und einrichtet. Wie man in obigem Bild sieht, erscheint der PDF-Drucker auch in der CUPS Drucker-Verwaltung.
sudo apt-get install cups-pdf
Theme tweaken
Aus Gründen verwende ich gerne das windows-10-Theme (ich mag keine dunklen Hintergründe). Es gibt bei dem Theme allerdings zwei unschöne Sachen.
1. Es gibt keinen Rahmen, so dass man überlappende Fenster nicht unterscheiden kann
2. Der Rahmen ist zu schmal, so dass Größenänderungen eine Herausforderung sind
Aber Linux wäre nicht Linux, wenn man das nicht beheben könnte. Dazu muss man "nur" ein paar Theme-Dateien anpassen.
Die Dateien für die Themes befinden sich in /usr/share/themes/...
Für das Thema "windows-10" gibt es einen Ordner "xfwm4". Dieses beinhaltet eine Reihe von xpm-Dateien. Das sind Grafikdateien im Text-Format, die mit jedem Editor (z.B. notepadqq) bearbeitet werden können. Hier sucht man alle left-..., bottom-..., right-..., top-... Dateien und bearbeitet sie ein wenig im Editor.
Grundsätzlich enthalten die Dateien Farbcodes und dann Zeichen, die jeden einzelnen Pixel mit einem der Farbcodes belegen. In den Dateien muss man nur einen weiteren Farbcode für den dunkleren Rand hinzufügen und den vorhandenen Rand verbreitern, damit man ihn besser greifen kann.
/* XPM */
static char * C:\Users\crime\Shared\Win10dark_elemen_fire\xfwm4\left_active_xpm[] = {
"4 32 3 1", /* <-- 4 Pixel breit, 32 Pixel hoch, 3 Farbcodes */
" c None",
". c #FEFEFE", /* <-- Farbcode Weiß definiert durch . */
"x c #B1B1B1", /* <-- Farbcode Grau definiert durch x */
"x...", /* <-- Ein Pixel in Grau, 3 Pixel in Weiß */
"x...",
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Wenn man alles richtig gemacht hat, sehen die Fenster danach so aus
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Galerie
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